Wann muss ich die Haut vor der Sonne schützen?
Eigentlich ist das Wort Sonnenschutz falsch, denn wir müssen unsere Haut nur vor der unsichtbaren UV-Strahlung schützen und nicht z.B. vor dem sichtbaren Licht. Und dieser Irrtum führt häufig dazu, dass Menschen annehmen, dass man im Schatten oder an bewölkten Tagen auf „Sonnenschutz“ verzichten kann. Aber: Im Schatten trifft immer noch fast die Hälfte des direkten Sonnenlichts auf die Haut. Auch bei vollständig bedecktem Himmel kommen noch etwa zwei Drittel der UV-Strahlen eines Sonnentages am Boden an. UV-Strahlung trifft also immer auf unsere Haut – wenn auch unterschiedlich stark. Selbst durch Glas erreicht uns die UV-A-Strahlung. Wegen der Streuung und Reflexion des Lichtes ist man der UV-Strahlung auch im Schatten ausgesetzt.
Deshalb ist Sonnenschutz oder besser der UV-Schutz immer und überall angesagt: auf dem Balkon genauso wie in den Bergen, am Meer, im Stadion und im Freibad. Und er hat nicht nur im Sommer Saison: Im Winter reflektiert der Schnee die Strahlung, im Frühling treffen die wohltuenden wärmenden Sonnenstrahlen dann mit schnell zunehmender Intensität auf die sonnenentwöhnte Winterhaut. Im Sommer ist man selbst bei bedecktem Himmel nicht sicher vor UV-Strahlen geschützt. Und hier erhöhen die Reflektion durch Wasser und Sand die Sonnenbrandgefahr.
Wie erkenne ich meine UV-Belastung?
Die UV-Belastung variiert nicht nur nach Tageszeit, sondern auch, in welchem Monat, an welchem Ort und in welcher Höhe wir uns befinden. Im Sommer ist die UV-Belastung stärker, auf dem Wasser oder in den Bergen ebenfalls. Und je stärker die UV-Belastung, desto kürzer ist die Eigenschutzzeit der Haut.
Die UV-Belastung auf den Bergen
Die Intensität der UV-Strahlung nimmt von den Polen der Erde in Richtung Äquator zu und steigt mit der Höhe über dem Meeresspiegel an: um etwa 10 % pro 1.000 Höhenmeter.
Die UV-Belastung am, auf und im Wasser
Wasser, egal ob von Meer, See oder Schwimmbad, reflektiert die Sonnenstrahlen und verstärkt die UV-Belastung der Haut nochmals um bis zu 90 %. Meerwasser und Sand reflektieren zudem die Strahlung und erhöhen die UV-Intensität auch an Land.
Und selbst unter Wasser ist man nicht vor den UV-Strahlen sicher. So kommen in 50 cm Wassertiefe noch über 60 Prozent der UV-B-Strahlen und sogar 85 Prozent der UV-A-Strahlen an.
LSF - der Lichtschutzfaktor
Die Abkürzung LSF steht für Lichtschutzfaktor (oder SPF „Sun Protector Factor“ auf Englisch) und zeigt an, wie lange dein spezieller Hauttyp mit diesem Schutzfaktor vor der schädlichen Wirkung geschützt bist. Es gibt 4 Sonnenschutzstufen: LSF 50 + (sehr hoch), LSF 50 bis 30 (hoch), LSF 25 bis 15 (mittel), LSF 6 bis 10 (niedrig). Wichtig dabei: Der LSF gibt die Schutzstufe gegen UVB- und nicht gegen UVA-Strahlen an. Je heller die Haut, desto höher sollte der LSF sein.
Eine Sonnenschutzcreme muss zudem vor UVA-Strahlen schützen. Um ein UVA-Siegel führen zu können, müssen die Produkte einen Schutz aufweisen, der 1/3 des auf dem Etikett angegebenen Lichtschutzfaktors entspricht.
Warum Kinderhaut besonders geschützt werden muss
Kinderhaut braucht den bestmöglichen Schutz auf die Sonne, denn ihre natürlichen Schutzmechanismen sind noch nicht vollständig ausgebildet. Trotzdem verbringen Kinder mehr Zeit im Freien und in der Sonne als Erwachsene. Bis ein Kind 18 Jahre alt ist, hat seine Haut durchschnittlich bereits 75 % der Lebensdosis an UV-Strahlung abbekommen. Und jeder Sonnenbrand im Kindesalter erhöht das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Dermatologen raten dazu, Babys und Kleinkinder während der ersten zwölf Lebensmonate überhaupt nicht direkter Sonne auszusetzen! Deshalb ist neben einer Sonnenschutzcreme mit mindestens LSF 30 eine spezielle UV-Schutzkleidung für Kinder optimal.
Weitere Schutzmaßnahmen für Deine Haut
- Sonnenzeiten beachten
Zwischen 11 und 15 Uhr ist die UV-Strahlung überall am stärksten. In dieser Zeit sollte man der Haut eine Ruhepause gönnen und die direkte Sonne meiden. Vor- und Nachmittagsstunden oder der Abend sind viel besser geeignet.
- Mit Kleidung schützen
Hüte und Schirmmützen schützen Kopf und Gesicht zusätzlich und geeignete Textilien schirmen die Haut effektiv von der UV-Strahlung ab; vorausgesetzt, sie sind dick genug und dicht gewebt. Aber Achtung: Baumwolle absorbiert die UV-B-Strahlen, die Sonnenbrand auslösen, sehr schlecht; Gewebe aus Polyester gewähren dagegen einen relativ guten Schutz.